Deutsche Unternehmen wollen weniger in China einkaufen
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Gestörte Lieferketten lasten derzeit auf der deutschen Wirtschaft. Bild: dpa
China ist für viele deutsche Unternehmen schon heute der wichtigste Absatzmarkt. Doch die politischen Spannungen steigen auch zwischen der EU und Fernost. Und nun?
Die chinesische Fernsehmoderatorin Liu Xin ist nicht nur in Pekings Staatsfernsehen eine einflussreiche Frau. Sie spricht fünf Sprachen, darunter Deutsch. Kürzlich äußerte sich Liu sarkastisch zu der Forderung aus der EU und den USA, China möge seinen Einfluss in Russland geltend machen und Präsident Wladimir Putin zum Abzug seiner Truppen aus der Ukraine bewegen. „Kannst Du mir helfen, Deinen Freund zu bekämpfen, damit ich mich darauf konzentrieren kann, später gegen Dich zu kämpfen?“, schrieb Liu.
Kenner der Pekinger Politik sagen, dass sich Europa keine Illusionen machen solle, wenn am Freitag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel im virtuellen „EU-China-Gipfel“ auf Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping treffen: Der Freund-Feind-Satz beschreibe exakt die Ansicht Pekings, der Westen wolle den Aufsteiger aus Fernost langfristig ausbremsen. Am Mittwoch trat Chinas Außenminister mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow auf und nannte ihn einen „alten Freund“. China werde am Freitag eine Warnung erhalten, keine Waffen an Russland zu liefern und mit seinen Staatsunternehmen nicht die vom Westen verlassenen Filetstücke in der russischen Energieindustrie aufkaufen und damit die Sanktionen zu unterlaufen, heißt es aus Brüssel.
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