Unternehmen aus Düsseldorf : Deutsche Militärhelfer testen ganz Luxemburg auf Corona
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Massentests in Luxemburg Bild: dpa
Ecolog ist ein Global Player mit 12.000 Angestellten und hat Militärs aus aller Welt in Schlachten begleitet. Jetzt zieht das Unternehmen in den Kampf gegen Corona – und ist in Verhandlungen mit Bundesländern und Konzernen.
Das Unternehmen Ecolog, vor 22 Jahren in Düsseldorf gegründet, hat schon Militärs aus aller Welt in Schlachten begleitet und westliche Truppen in Afghanistan wie im Irak unterstützt. Der erste Auftrag des damals noch jungen Unternehmens war es, Bundeswehruniformen während des Kosovo-Einsatzes zu reinigen. Heute ist er ein Global Player mit 12.000 Angestellten, der diverse Dienste im Bereich Logistik, gerne an Krisenherden, anbietet – und nun Corona-Massentests in großem Stil organisiert.
In den Kampf gegen das Virus zieht er, weil der Einsatz gegen die Pandemie notwendig ist, wie der Chef Ali Vezvaei, ein ehemaliger Linde- und Bilfinger-Manager, sagt: „Und weil es ein Geschäft ist, das zu unserer Kernkompetenz passt.“ Die kommerziellen Interessen verbirgt er nicht. „Anders werden wir der Pandemie nicht Herr“, sagt Vezvaei. „Nur mit Tests können wir die Wirtschaft wieder hochfahren.“
Auch ein Flughafen ist Kunde
Das erste große Projekt in dem Bereich hat er sich in Luxemburg geangelt. Sein Unternehmen testet die gesamte Bevölkerung im Großherzogtum durch, in enger Kooperation mit Regierung und Gesundheitsbehörden vor Ort. In vier Wochen haben sie das Projekt hochgezogen, vom Zuschlag bis zum Start Mitte Mai, für den sie 450 Fachkräfte, noch dazu mit Sprachkenntnissen, rekrutieren mussten.
Jetzt testet Ecolog 20.000 Personen am Tag, „zu unvergleichbar günstigen Preisen“, sagt der Chef: „Jeder unserer Tests in Luxemburg kostet nur ein Bruchteil dessen, was Selbstzahler dafür in Deutschland hinlegen müssen.“
Geht es nach ihm, würde er die Tests gerne ausweiten und seine Dienste auch in Deutschland an Unternehmen wie Regierungen verkaufen: „Unsere Tests sind sicher, wir arbeiten absolut transparent.“ Der Flughafen Eindhoven ist neuerdings Kunde, auch deutsche Airports sind angeblich interessiert.
Mit mehreren deutschen Konzernen wie auch mit Bundesländern ist Vezvaei nach eigenen Angaben in „fortgeschrittenen Diskussionen“. Die heißesten Kandidaten für einen Zuschlag sind im Moment Bayern und Nordrhein-Westfalen.