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1,6 Milliarden Euro Gewinn : Deutsche Bank überrascht mit starkem Auftaktquartal

Die Hauptzentrale der Deutschen Bank in Frankfurt Bild: AFP

Nicht nur die Investmentbanker bescheren der Deutschen Bank den stärksten Auftakt seit Jahren. „Super gelaufen“, schwärmt Privatkundenchef Karl von Rohr gegenüber der F.A.Z.

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          Die Deutsche Bank ist überraschend stark ins Jahr 2021 gestartet. In den ersten drei Monaten hat sie so viel Geld verdient wie seit sieben Jahren nicht und damit eine gute Basis gelegt, um den angestrebten Jahresgewinn zu erzielen. Für den Fall würden die Aktionäre auch erstmals seit vielen Jahren wieder eine Dividende erhalten. Vor Steuern erzielte die Bank zum Ende des ersten Quartals ein Gewinn von rund 1,6 Milliarden Euro, wie der Frankfurter Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Das war deutlich mehr als von Analysten im Durchschnitt erwartet.

          Tim Kanning
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Vom Nachsteuergewinn von etwas über 1 Milliarde Euro müssen noch Zinszahlungen für bestimmte Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Deutsche-Bank-Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 908 Millionen Euro entfiel. Auch hier übertraf das Institut die Erwartungen der Analysten deutlich. Ein Jahr zuvor hatte dieser Wert noch bei minus 43 Millionen Euro gelegen. 

          Für viele Beobachter unerwartet, trug nicht nur das Investmentbanking zu der starken Entwicklung bei. Auch die Geschäftssparten für die Unternehmenskunden und für die Privatkunden konnten ihre Gewinnbeiträge jeweils um 90 Prozent steigern gegenüber der Vorquartal. „Das erste Quartal ist super gelaufen“, sagte der für das Privatkundengeschäft zuständige Vize-Chef der Bank Karl von Rohr der F.A.Z. „Vor allem aufgrund der Negativzinsen startet die Privatkundensparte schon an Tag eins mit einem Minus in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages ins Jahr. Trotzdem haben wir es geschafft leicht zu wachsen. Es war sowohl in der Postbank als auch in der Deutschen Bank der beste Jahresauftakt bei Investmentprodukten seit über zehn Jahren.“

          Ziele für 2022 sollen erreicht werden

          Dennoch trägt die Investmentbank weiterhin den Löwenanteil um Quartalsgewinn bei. Vor allem die Banker, die mit Anleihen und Währungen arbeiten, profitieren von dem regen Treiben an den Kapitalmärkten. Die Investmentbank erzielte im ersten Quartal einen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro, die Privatkundenbank 274 Millionen Euro, die Unternehmensbank 229 und die Vermögensverwaltung, also vor allem die Fondstochtergesellschaft DWS, 183 Millionen Euro.

          Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing sieht sich darin bestätigt, dass seine vor gut zwei Jahren angestoßene Strategiewende Wirkung zeigt: „Das erste Quartal ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Deutsche Bank in allen vier Geschäftsbereichen auf dem richtigen Weg ist und nachhaltig profitabler wird", kommentierte er am Mittwoch die Zahlen. „Diese Ergebnisse bestärken uns in unserer Erwartung, dass wir unsere Ziele für 2022 erreichen werden." 

          Von der Bank befragte Analysten hatten dem Konzern vor der Bekanntgabe der Zahlen schwächere Ergebnisse zugetraut. Einen Vorsteuergewinn von 1 Milliarde Euro hatten sie für die Bank im Durchschnitt erwartet. Den Aktionären zurechenbaren Gewinn hatten sie im Durchschnitt auf 670 Millionen Euro geschätzt. Für den Rest des Jahres haben sich die Analysten pessimistischer gezeigt. Für das Gesamtjahr rechnen sie im Durchschnitt mit einem Gewinn von 1,3 Milliarden Euro. Will heißen: Nach 700 Millionen Euro im ersten Quartal erwarten sie nur noch 600 Millionen Euro Gewinn in den drei restlichen Quartalen.

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