
Deutsche Bahn : Schöner Bahnhof, teurer Bahnhof
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Waffenverbotszone: Der Frankfurter Hauptbahnhof soll sicherer werden. Bild: Lucas Bäuml
In die Modernisierung von Deutschlands Bahnhöfen fließen Milliarden. Das ist gut – wenn die Finanzierung nur nicht so intransparent wäre.
Auch wenn Bahn-Bashing zum Volkssport gehört: Die Bahn ist den Deutschen lieb und teuer. 12,7 Milliarden Euro flossen 2021 in die Schieneninfrastruktur – eine neue Rekordsumme. Das meiste Geld entfällt auf die dringend nötige Modernisierung des Gleisnetzes. Wenn Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla aktuell bejubelt, dass in diesem Jahr mehr als 1000 Bahnhöfe renoviert wurden und der Bund zusätzliche 120 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat, dann fehlt eine wesentliche Zahl: Tatsächlich kommen um die 1,6 Milliarden Euro alljährlich den Bahnhöfen zugute.
Ohne Zweifel eine Zukunftsinvestition: Bahnhöfe sind die Visitenkarte der Bahn. Wenn die schmuddelig daherkommt, spricht dies nicht für das Verkehrsmittel. Neue Kunden lassen sich so nicht gewinnen. Auf der anderen Seite müsste das Zahlen-Durcheinander rund um die Infrastrukturfinanzierung dringend gelichtet werden. Selbst im Bahntower versteht mancher nicht mehr, wer eigentlich was bezahlt. Das hat auch mit der Struktur des Bahnwesens hierzulande zu tun. Diese Intransparenz zu beenden – das wäre eigentlich eine schöne Aufgabe für die neue Regierungskoalition im kommenden Jahr.