Der Preußenprinz, die katholische Kirche und die Digitalisierung
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Paul von Preußen, Gründer Bild: Digital Excellence Conference
Einst waren sich Katholiken und Preußen spinnefeind. Jetzt hilft ein Nachfahr von Kaiser Wilhelm dem Bistum Aachen auf die Sprünge.
Das Adelsgeschlecht der Hohenzollern, das zuerst die Könige von Preußen und dann die deutschen Kaiser stellte, führt seine Anfänge bis ins 11. Jahrhundert zurück. Die katholische Kirche ist sogar noch viel älter. In solchen Dimensionen gedacht, ist es gar nicht lange her, dass sich die beiden spinnefeind waren. Otto von Bismarck, der Regierungschef der Preußenkaiser, lieferte sich mit Papst Pius IX. eine als „Kulturkampf“ in die Geschichtsbücher eingegangene Auseinandersetzung um die Meinungsmacht im Kaiserreich und die Unabhängigkeit der Kirche. Kritische Predigten wurden verboten, aufsässige Bischöfe und Pfarrer wurden verhaftet, kirchliches Eigentum wurde eingezogen.
Heute schwärmen Preußen und Katholiken geradezu voneinander. So ist es jedenfalls im Bistum Aachen. Dort hat Paul Prinz von Preußen, der 27 Jahre alte Urururenkel von Kaiser Wilhelm II., mit seiner Firma „Digital8“ jüngst zwei Dutzend Mitarbeiter der Kirche in Sachen Digitalisierung beraten. Der Erfolg war nach beiderseitiger Auskunft so groß, dass eine Fortsetzung der Zusammenarbeit wahrscheinlich wirkt. Falls es dazu kommt, heißt es nun aus dem Bistum, sollen sich im nächsten Schritt auch Geistliche vom Preußenprinz und seinen Leuten fit machen lassen für die digitale Seite der Zukunft.
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