
Kommentar : Dem PSA-Chef ist Harmonie schnuppe
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Nur von außen betrachtet waren Opel-Käufer PSA und General Motors ein Herz und eine Seele. Das sieht jetzt ganz anders aus.
Bislang waren der Opel-Käufer PSA Peugeot Citroën und der Opel-Veräußerer General Motors ein Herz und eine Seele. Von außen betrachtet, vollzogen sie den Verkauf des traditionsreichen deutschen Autoherstellers geräuschlos. Nun steht eine gerichtliche Auseinandersetzung im Raum. PSA sieht sich angeblich von General Motors getäuscht, was die Strategie von Opel betrifft, den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxids zu verringern.
Sollte es tatsächlich zu einem Wiedersehen vor Gericht kommen, hätte das mehrere Implikationen. Es würde zum einen zeigen, dass Harmonie dem PSA-Chef Carlos Tavares schnuppe ist, wenn es ums Geld geht. Diese Eigenschaft wird Tavares sicher nicht nur nach außen zeigen, sondern auch im Binnenverhältnis zwischen zu Opel. Zum anderen würde ein Verfahren zwischen PSA und General Motors exemplarisch den Druck verdeutlichen, unter dem zumindest der margenschwache Teil der Autobranche steht.
Alle Autohersteller haben von jetzt an ziemlich genau noch drei Jahre Zeit, um den Kohlendioxid-Grenzwert von 95 Gramm je Kilometer in ihren Flotten zu erreichen. Einige Autohersteller im Premium-Segment können die noch sprudelnden Einnahmen in der Forschung dazu nutzen, um die Grenzwert-Vorgaben einzuhalten. Anderen fehlt dafür das Geld. Doch läuft der Countdown unerbittlich, und der Abgas-Druck steigt.