Lokführer-Ausstand : Bahn-Güterchefin: „Streik gegen das Klima“
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In der zweiten Streikwelle: Güterwaggons stehen zur blauen Stunde auf dem Güterbahnhof Maschen. Bild: dpa
Der Lokführerstreik führe dazu, dass mehr Transporte auf die Straßen verlagert werden, argumentiert die DB-Cargo-Chefin. Von den Streiks im Personenverkehr profitieren Lufthansa und Eurowings.
Mit ihrem mehr als fünftägigen Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn schadet die Lokführergewerkschaft GDL aus Sicht des Unternehmens dem Ziel, mehr Transporte auf die Schiene zu verlagern. „Es ist damit ein Streik gegen das Klima“, teilte DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta am Mittwoch mit. „Für den umweltfreundlichen Schienengüterverkehr werden die Folgen weit über den eigentlichen Streik hinausreichen.“
Der geplante Streikauftakt am Mittwochabend liege mitten in der Produktionswoche und treffe damit die Wirtschaft. Sie rechne damit, dass Kunden Transporte auf Lastwagen verlagern. DB Cargo habe auch Kooperationspartner mit dem Fahren von Zügen beauftragt, um system- und versorgungsrelevanten Verkehr sicherzustellen. Man setze alles daran, dass alle für die Industrie wichtigen Züge gefahren werden.
Der Streik ist bis Dienstag, 2.00 Uhr, geplant. Er trifft insbesondere die Stahlindustrie, Auto- und Maschinenbauzulieferer, die chemische Industrie und die Mineralölindustrie. Bei den bisherigen Streiks stauten sich in Spitzenzeiten 200 bis 300 Züge und erreichten nur verspätet ihre Ziele.
Der Streik im Personenverkehr wiederum, der in der Nacht zu Donnerstag beginnen soll, kurbelt die Nachfrage nach Inlandsflügen bei der Lufthansa an. Bis Dienstag würden die Lufthansa und die Tochtergesellschaft Eurowings 7000 zusätzliche Plätze anbieten, teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Bei insgesamt 150 Flügen wollen die Airlines größere Maschinen als ursprünglich geplant einsetzen. Die Lufthansa werde außerdem 22 Extraflüge von und nach Frankfurt und München anbieten. Auch Eurowings plane Zusatzflüge auf den wichtigsten innerdeutschen Strecken.