
Funktürme : Das letzte Tafelsilber der Telekom
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Ein Mobilfunk-Sendemast auf dem Dach der Hauptstadtniederlassung der Telekom in Berlin Mitte. Bild: dpa
Vielleicht hätte Telekom-Chef Höttges sogar noch mehr einnehmen können mit dem Teil-Verkauf der Funktürme. Wie auch immer: Er bleibt nach wie vor im Spiel.
Mit dem Teil-Verkauf ihrer Funktürme hat sich die Telekom eine Menge Zeit gelassen. Aber das lange Warten hat sich gelohnt. Unter Investoren sind die Stahlmasten und Dachanlagen begehrt wie nie. Die Vermietung der Antennenplätze ist ein ziemlich risikoloses und vergleichsweise einträgliches Geschäft. Gegenüber 2018 hat sich die damals veranschlagte Bewertung der Telekom-Mastensparte ungefähr verdreifacht.
Vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen, hätte Vorstandschef Tim Höttges eine Fusion mit einem europäischen Funkturmbetreiber versucht, die industrielle Verbundvorteile versprechen würde. Aber so viel Zeit, auch ein vermutlich sehr langwieriges Fusionsprüfungsverfahren durchzustehen, ist dann wohl doch nicht mehr. Dafür drückt der enorme Schuldenberg zu sehr, erst recht angesichts wieder anziehender Zinsen.
Die Börse hatte sich offensichtlich mehr versprochen, immerhin sind die Funktürme so etwas wie das letzte Tafelsilber der Telekom. Höttges tut deshalb gut daran, die Hand weiter drauf zu behalten. Auch mit einem Minderheitsanteil von 49 Prozent lässt sich einiges bewegen. Die Telekom bleibt im Spiel.