Daimler und das Steuergeld
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Die Mitarbeiter von Daimler hatten 2020 weniger in der Kasse, der Vorstand erhielt mehr Geld. Bild: dpa
Der Stuttgarter Autohersteller profitiert von staatlichen Subventionen und vom Kurzarbeitergeld – und macht vier Milliarden Euro Gewinn. Ist das in Ordnung?
Gäbe es das entspannte Feierabendbier in diesen Zeiten, die Gespräche drehten sich hier und da bestimmt um Daimler, um seinen Milliardengewinn und die dicke Dividende. Hatte Daimler nicht die ganze Belegschaft per Kurzarbeitergeld durchgefüttert? „Direkter kann Steuergeld nicht in die Kassen der Aktionäre fließen“, kommentierte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Sie mahnte, dass „auf der andern Seite Hunderttausende kleine Einzelhändler und Restaurantbesitzer am langen Arm verhungern, weil Hilfen nicht ankommen, lange brauchen und die Beantragung bürokratisch ist“. Die kleine Wutrede, in der Wagenknecht kurzfristig aufgelegte Corona-Hilfen aus der Staatskasse mit dem lang erprobten Kurzarbeitergeld aus der Sozialversicherung in einen Topf warf, brachte ihr Tausende Likes.
Auch die CDU-Politikerin Susanne Eisenmann äußerte Verständnis für die Empörung: „Ich finde das nicht glücklich“, sagte die Kultusministerin, die bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg Mitte März als Spitzenkandidatin für die CDU antritt. Auch wenn es bei der Dividendenzahlung um eine firmeninterne Entscheidung gehe, hält Eisenmann eine gewisse Sensibilität für wünschenswert.
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