Impfstoff-Wettrennen : Curevac testet Dosis für Corona-Impfstoff
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Das Tübinger Biopharma-Unternehmen Curevac geht im Rennen um einen Corona-Impfstoff den nächsten Schritt. Bild: dpa
Reichen 6 Mikrogramm gegen Covid-19? Das Tübinger Biopharma-Unternehmen startet die nächste klinische Studie. Andere Unternehmen sind allerdings schon weiter.
Im Wettrennen um einen Corona-Impfstoff kündigt das Biopharma-Unternehmen Curevac die nächsten Schritte an. Für eine Studie der klinischen Phase 2a sei der erste Teilnehmer geimpft worden, teilte das Unternehmen mit. Der Beginn der globalen klinischen Phase-2b/3-Studie mit 30.000 Teilnehmern sei für das vierte Quartal 2020 geplant. Der Kurs der an der amerikanischen Börse Nasdaq notierten Curevac-Aktie reagierte kaum auf die Ankündigung der nächsten Studien.

Wirtschaftskorrespondentin in Stuttgart.
Das Tübinger Unternehmen, an dem auch der deutsche Staat beteiligt ist, gehört zwar zu den Impfstoff-Spezialisten, in die große Hoffnungen im Kampf gegen Covid-19 gesetzt werden, allerdings keineswegs zu den schnellsten. Bisher sind schon vier westliche Pharmaunternehmen in der entscheidenden Testphase, darunter das Mainzer Unternehmen Biontech, dessen Impfstoff auf vergleichbarer technologischer Basis wie der von Curevac basiert, nämlich auf dem Botenstoff mRNA, der besonders geringe Dosierungen erlaubt. Biontech ist schon in der klinischen Phase mit Tests an 45.000 Kandidaten.
Die jetzt begonnene Studie von Curevac wird genutzt, um verschiedene Dosisstärken zu untersuchen. Begonnen wird mit 6 Mikrogramm, das heißt mit 6 Gramm Wirkstoff könnte eine Million Dosen hergestellt werden. Ziel sei, die Sicherheit des Impfstoffs zu bestätigen und zudem in einer geographischen Umgebung mit einer hohen Inzidenz die Immunantwort des Körpers zu beurteilen. Curevac führt dazu die Studien in Peru und Panama durch, wo insgesamt 690 gesunde Teilnehmer im Abstand von 28 Tagen zwei Impfungen erhalten.
„Diese Studie soll weitere Belege dafür liefern, dass wir älteren Erwachsenen, die einem höheren Covid-19-Risiko ausgesetzt sind, einen sicheren und verträglichen Impfstoff zu Verfügung stellen können“, erklärt die Technologie-Chef Mariola Fotin-Mleczek in einer Mitteilung von Curevac. Erste umfassende Daten aus dieser Phase bei älteren Erwachsenen würden im vierten Quartal erwartet.