Wenn frisch geprüfte Banken untergehen
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Licht und Schatten: Im Eingang zum Hauptsitz der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich Bild: REUTERS
Die Stempel der Wirtschaftsprüfer unter den Bilanzen der drei Kriseninstitute Credit Suisse, Silicon Valley Bank und Signature Bank waren noch ganz frisch. Was nützen solche Testate?
Als der Absturz der Credit Suisse am Wochenende mit einem Notverkauf an die Konkurrentin UBS aufgefangen werden musste, war die Unterschrift der Wirtschaftsprüfer unter dem aktuellen Geschäftsbericht der Krisenbank keine Woche alt. Die Wirtschaftsprüfer von der Prüfungsgesellschaft PwC haben ihren Bericht über die Prüfung des Konzernabschlusses des Kreditinstituts auf den 14. März datiert.
Sie bestätigen, dass die Zahlen der Bank deren Finanzsituation zum 31. Dezember 2022 in Einklang mit den amerikanischen Rechnungslegungsregeln (US-GAAP) sowie dem Schweizer Recht darstellen. Ein solches Bilanztestat ist zwar keine Bestandsgarantie für das geprüfte Unternehmen. Trotzdem ernüchtert es, dass eine Bank nur wenige Tage nach Erhalt eines insgesamt positiven Prüferurteils in Existenznot geraten ist. Zumindest das Timing ist so unglücklich, dass Anleger sich fragen, was das Bilanztestat eines Prüfers wert sein soll.
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