So schwer sind deutsche Unternehmen schon jetzt getroffen
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Hier produziert niemand mehr: das VW-Werk in Wolfsburg Bild: Reuters
Betriebe suchen reihenweise Hilfe bei der KfW, die Folgen für die Mitarbeiter sind kaum abzuschätzen. Zugleich wird ein Missbrauch von Krediten befürchtet. Muss die gerade beschlossene Unterstützung dennoch aufgestockt werden?
Das Handwerk berichtet von einem Umsatzeinbruch um 53 Prozent, die KfW-Förderbank wird von Hilfeersuchen gleichsam überrannt und das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist so stark gefallen wie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2002 nicht – am Ende dieser Woche verdichten sich die Anzeichen, dass die Krise schwerer wird als alle, die die Bundesrepublik bislang erlebt hat. Wie sich der Schock über die nächsten Monate auf die Arbeitsmärkte auswirkt, ob es also im großen Stil Arbeitsplatzverluste gibt oder die Kurzarbeit Schlimmeres verhindert, sei nicht vorhersagbar, sagte Ifo-Präsident Clements Fuest der F.A.Z.
Man bewege sich auf unbekanntem Terrain. „In unseren Szenarienrechnungen entfallen bei einem einmonatigen Shutdown und schneller Erholung 160.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, 180.000 Minijobs, zusätzlich haben wir 2 Millionen Kurzarbeiter.“ Das sei schon mehr als in der Finanzkrise. „Aber das ist das günstigste Szenario“, betonte der Ökonom. Damit die schlimmen Szenarien nicht eintreten hat die Bundesregierung schnell gehandelt: Am Freitag nahm der Bundesrat das umfassende Hilfspaket der Regierung ohne Aussprache und vorherige Ausschussberatungen an. Die veränderten Gesetze können damit in Kürze in Kraft treten. Allein der Nachtragshaushalt sieht neue Schulden von 156 Milliarden Euro vor.
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