Sam Altman ist gerade der größte Wurf in der Geschichte des von ihm geführten Unternehmens Open AI gelungen. Und doch müht er sich in diesen Tagen, die Begeisterung rund um ChatGPT etwas zu bremsen. Die von Open AI entwickelte Software hält seit ihrer Veröffentlichung Ende November mit ihren erstaunlich kompetenten und menschenähnlichen Antworten auf Fragen aller Art die Internetwelt in Atem, aber Altman hat wiederholt auf ihre Schwächen hingewiesen. Es sei noch kein marktreifes Produkt, sondern ein Forschungsprojekt. Die Software sei in ihren Fähigkeiten limitiert, und man solle sich noch nicht auf sie verlassen. Sie führe ihre Nutzer sogar selbst in die Irre und erwecke den Eindruck, sie sei besser, als es der Realität entspreche.
In der Tat liegt ChatGPT noch oft daneben. Aber die Software hat der Welt einen ganz neuen Blick darauf eröffnet, wozu Künstliche Intelligenz in der Lage sein kann, inklusiver etwaiger Kehrseiten. Sie lässt digitale Assistenten wie Alexa alt aussehen und wirft sogar die Frage auf, ob Google sich um die Zukunft seiner Suchmaschine Sorgen machen muss. Und sie bringt ihren Hersteller Open AI, der bislang jenseits der Technologiebranche kaum bekannt war, in eine ganz neue Liga, offenbar spricht er mit dem Softwarekonzern Microsoft und anderen Geldgebern über eine mögliche Milliardeninvestition. Das rückt nun auch Altman selbst mehr denn je ins Rampenlicht, was ihm aber etwas zu widerstreben scheint, denn trotz des gewaltigen öffentlichen Interesses hält er sich derzeit mit Interviews zurück.
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