Luxus-Modelabel : Chanel verabschiedet sich von Exotenleder und Pelz
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Ein Model auf einer Chanel Modeschau im Oktober in Paris Bild: AFP
Modeartikel aus Pelz oder Schlangenleder galten lange Zeit als Statussymbol. Heute sind die Kunden skeptischer. Chanel zieht deshalb radikale Konsequenzen: Exotische Materialien werden aus dem Sortiment genommen.
Der französische Modekonzern Chanel will in Zukunft auf Leder von exotischen Tieren und Pelz verzichten. Man werde nur noch Haut von Tieren benutzen, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukte kommen, sagte der Präsident der Chanel-Modesparte, Bruno Pavlovsky, dem „Handelsblatt“ in New York in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Pelz solle es ab Mai überhaupt nicht mehr in den Kollektionen geben.
Grund für den Verzicht auf Leder von Tieren wie von Krokodilen, Eidechsen, Schlangen und Stachelrochen sei, dass es zu schwierig sei, die Herkunft sicherzustellen. „Auch immer mehr Kunden wollen von uns wissen, woher die Materialien stammen und wie die Tiere gehalten werden. Es geht alles um die Rückverfolgbarkeit“, sagte er.
Nur dadurch entspreche das Leder den ethischen Standards des Hauses. Für die Zukunft sieht Pavlovsky auch die Möglichkeit, auf Biotech-Leder umzusteigen. „Aber das wird nicht in der nahen Zukunft geschehen“, sagte er.