Bulgarien lockt VW mit mehr Geld
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Zögern in Wolfsburg: VW dürfte doch kein neues Werk in der Türkei bauen. Bild: EPA
Wegen der türkischen Offensive in Syrien legt VW Pläne für ein Werk nahe der Metropole Izmir auf Eis. Nun hofft Sofia, doch noch das Rennen um die begehrte Milliardeninvestition zu machen.
Die Aussicht, dass Volkswagen ein neues Werk in der Türkei baut, schwindet von Tag zu Tag. Der Grund dafür ist die Militäroffensive im Nachbarland Syrien. „Die Bilder, die wir aus Nordsyrien sehen, sind entsetzlich“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der im VW-Aufsichtsrat sitzt, und er drohte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Volkswagen unter diesen Bedingungen in der Türkei eine Milliardeninvestition vornimmt.“ Das von SPD und CDU regierte Niedersachsen ist der zweitgrößte Volkswagen-Anteilseigner und spielt im Aufsichtsrat eine zentrale Rolle.
Vom Zögern in der VW-Zentrale in Wolfsburg könnte nun wiederum ein Standort profitieren, der mit der Türkei um die begehrte Volkswagen-Investition konkurrierte: das EU-Land Bulgarien. Ein Gelände in der Nähe der Hauptstadt Sofia war neben dem türkischen Manisa als einziges noch im Rennen. Die zunehmende Kritik in der europäischen, aber auch der amerikanischen Politik an Ankara spielt Bulgarien in die Hände. Um sich den Zuschlag für das neue Werk zu sichern, ist das Land bereit, die von ihm angebotenen Subventionen zu verdoppeln. „Wir haben einen Weg gefunden, dem Volkswagenkonzern statt 135 Millionen Euro 250 bis 260 Millionen Euro anzubieten“, sagte der ehemalige Staatschef Rossen Plewneliew der F.A.Z. – er ist gegenwärtig der Präsident des bulgarischen Automobilclusters in Sofia.
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