Budweiser für Pilsner Urquell : 100 Milliarden Dollar für einen Bierbrauer?
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Anheuser Busch braut zum Beispiel die Budweiser-Biere. Bild: AP
Anheuser Busch will SABMiller kaufen. Offenbar für einen in der Branche noch nie dagewesenen Preis. Am Ende könnte ein Konzern entstehen, der ein Drittel der Biere braut, die Menschen auf der ganzen Welt trinken.
In der Bierbranche steht womöglich eine Übernahme von historischer Dimension bevor: Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev wird angeblich 106 Milliarden Dollar für den Rivalen und Branchen-Zweiten SABMiller bieten. Das berichtet die Zeitung „Sunday Times“ und beruft sich auf eine mit der Sache vertraute Personen.
Ein erstes Angebot des Beck’s- und Budweiser-Brauers mit Sitz in Belgien für den britischen Wettbewerber ist demnach bereits an diesem Montag zu erwarten. Beide Seiten hätten schon Gespräche begonnen. SABMiller, so heißt es weiter, werde allerdings mit harten Bandagen kämpfen, um einen hohen Preis herauszuschlagen. Der Grolsch- und Pilsner Urquell-Hersteller sei aber einer Übernahme nicht abgeneigt. AB Inbev hatte Mitte September ein Angebot für SABMiller angekündigt.
Sollte es zu einer Übernahme kommen, würde aus den Brauereien des fusionierten Konzerns dann in etwa jedes dritte Bier kommen, das auf der Welt getrunken wird. Widerstände der Kartellbehörden werden vor allem in den Vereinigten Staaten erwartet.
Aus dem Hause des belgischen Konzerns Anheuser-Busch Inbev kommen Biere wie „Budweiser, Corona, Stella Artois oder in Deutschland Beck’s und Franziskaner. AB InBev mit Hauptsitz im flämischen Löwen war 2008 aus der Fusion der belgisch-brasilianischen Inbev-Gruppe mit dem amerikanischen Braukonzern Anheuser Busch entstanden.
SABMiller verkauft Pilsner Urquell, Miller und Grolsch. Vergangenes Jahr hatte die niederländische Brauerei Heineken eine Übernahme abgelehnt. Die Konzentration auf dem Welt-Biermarkt nimmt seit Jahren immer weiter zu. Die vier größten Brauereikonzerne kontrollieren bereits die Hälfte des Marktes.