Britischer Satellitentraum scheitert
- Aktualisiert am
Cosmic-Girl-Jet mit Rakete Bild: dpa
Rückschlag für die britischen Weltraumträume: Der erste britische Satellitenstart ist gescheitert. Auch der Aktienkurs von Virgin Orbit stürzte ab.
Der Traum von „Galactic Britain“ hat einen Dämpfer erhalten. Was der damalige britische Premierminister Boris Johnson vor zwei Jahren angekündigt hatte, floppte in der Nacht zum Dienstag. Der erste Satellitenstart von der Insel aus musste wegen technischer Probleme abgebrochen werden. Von einer „schrecklichen Wendung“ sprach die Chefin des Spaceport Cornwall, des Raumflughafens in Newquay in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall. Vor allem für das US-Unternehmen Virgin Orbit des Milliardärs Richard Branson ist es ein peinlicher und schmerzhafter Rückschlag. Der Aktienkurs fiel am Dienstag um mehr als 20 Prozent.
Zwar war die Cosmic Girl, ein umgebauter Jumbojet vom Typ Boeing 747, wie geplant abgehoben. Rund 2000 Zuschauer verfolgten kurz nach 23 Uhr in Newquay den donnernden Start des ehemaligen Passagierjets mit der Trägerrakete und neun kleinen Satelliten im Bauch. Es sei ein „Schlüsselmoment für die britische Weltraumindustrie“ und eine „historische Mission“, schrieb die BBC. Die erste Stufe des Starts verlief planmäßig. In 35 000 Fuß (etwa 10 000 Meter) Höhe wurde die Trägerrakete Launcher One ausgelöst und gezündet. Auf ihrem Flug kam es aber zu einer „Anomalie“, wie Virgin Orbit schrieb. Die Mission musste vorzeitig beendet werden. Virgin Orbit löschte eine voreilige Jubelmeldung auf Twitter. Der Jumbo Cosmic Girl landete zwar wieder sicher in Cornwall, aber die Bruchstücke der Rakete und der Satelliten treiben jetzt im Atlantik.
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