Bob Dylan im Geldrausch
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Bob Dylan im Jahr 2012 Bild: dpa
Amerikas größter Songwriter verkauft seinen gesamten Song-Katalog an Universal Music – für Hunderte Millionen Dollar. Damit überrascht er nicht nur seine Fans.
Er hat nicht nur gelernt, mit Worten umzugehen, sondern auch mit Zahlen. Als Bob Dylan Ende der sechziger Jahre im Streit um Tantiemen und Geschäftsanteile mit seinem Manager überkreuz lag, rief er kurzerhand ein neues Unternehmen ins Leben. Er übernahm Leitung und Buchführung. Er wollte die Kontrolle über sein Œuvres haben und wusste, was er tat. Hatte er da doch schon drei Firmen gegründet. Er kannte die Feinheiten von Soll und Haben, wusste nicht nur, was Binnen- Schweif- und Schüttelreime sind, sondern auch was ein „Cashflow“ und eine Abschreibung ist. Er hatte gelernt, dass man Gewinne am besten in gut vermietete Häuser reinvestiert, immer einen Anwalt zur Hand haben muss und sich im Geschäft nie in die Karten schauen lässt.
Sechzig Jahre, 600 Songs, 125 Millionen verkaufter Tonträger und einen Nobelpreis später wird der kulturelle Wert seines Werks als sehr hoch eingeschätzt, und das zahlt sich aus. Gerade hat Dylan einen Vertrag mit Universal Music unterzeichnet, indem er die verlegerischen Rechte und Einnahmen aus der Veröffentlichung seiner Lieder für einen dreistelligen Millionenbetrag abtritt. Ein Geschäft oder der künstlerische Ausverkauf?
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