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Chipmangel belastet Ausblick : BMW macht 7,6 Milliarden Euro Gewinn im ersten Halbjahr

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Zufrieden: BMW-Chef Oliver Zipse (links) und Finanzvorstand Nicolas Peter Bild: EPA

Im ersten Halbjahr hat sich der Chipmangel bei BMW weniger stark ausgewirkt als bei den Konkurrenten. Umsatz und Gewinn schnellen nach oben. Doch inzwischen müssen auch die Münchner Bänder stilllegen. Tausende Autos werden nicht gebaut.

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          Der Münchner Autobauer BMW stellt sich nach einem kräftigen Plus bei Umsatz und Gewinn wegen des weltweiten Chipmangels auf ein schwierigeres zweites Halbjahr ein. Mit zunehmender Dauer der Engpässe werde die Situation angespannter, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter am Dienstag. Auch im zweiten Halbjahr sei mit Produktionseinschränkungen und damit verbundenen Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz zu rechnen.

          In der ersten Jahreshälfte profitierten die Münchner von der global starken Nachfrage nach Autos. Der Umsatz verbesserte sich in den ersten sechs Monaten um 28 Prozent auf 55,5 Milliarden Euro, der Nettogewinn schnellte auf 7,6 Milliarden Euro von 362 Millionen nach oben.

          Dabei spielte eine Rolle, dass BMW die Rückstellung für das EU-Kartellverfahren wegen Absprachen rund um die Abgasreinigung von Dieselautos auflösen konnte, nachdem die Strafe geringer ausgefallen war als angenommen. Doch auch höhere Gebrauchtwagenpreise kamen dem Autobauer zugute. Insbesondere im US-Markt konnten Leasing-Rückläufer zu höheren Preisen verkauft werden.

          E-Auto-Absatz mehr als verdoppelt

          Wie das Unternehmen mitteilte, steigerte es vor dem Hintergrund der wieder anlaufenden Wirtschaft und Kundennachfrage auch die Ausfuhren deutlich: Zwischen Januar und Ende Juni lieferte BMW 1,34 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce aus, gut 39 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020.

          Ein „bedeutender Wachstumstreiber“ sei die anhaltend hohe Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen, hieß es. Im ersten Halbjahr wurden dem Unternehmen zufolge 153.243 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge und Plug-in-Hybride ausgeliefert, im Vorjahreszeitraum waren es 61.652.

          In der ersten Jahreshälfte hatte sich der Halbleitermangel bei BMW weniger stark ausgewirkt als bei vielen anderen Autobauern. Doch inzwischen mussten auch die Münchner Bänder stilllegen, viele Tausend Autos konnten nicht produziert werden. Dennoch dürfte die Zahl der Auslieferungen solide über dem Niveau des Vorjahres liegen, erklärte das Unternehmen.

          Die Gewinnmarge im Segment Automobile werde daher im Gesamtjahr das obere Ende des Korridors von sieben bis neun Prozent erreichen. In der ersten Jahreshälfte hatte sie bei 13 Prozent gelegen. Analysten rechnen mit Werten von um die 10 Prozent.

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