Warum BMG die Kooperation mit Kollegah und Farid Bang stoppt
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Das Musikunternehmen verteidigt die beiden Rapper, will aber erstmal keine Lieder mehr mit ihnen aufnehmen. Im Gespräch mit der F.A.Z. spricht der Label-Chef über die Gründe, seine Töchter und die politischen Folgen.
Das Musikunternehmen BMG hat die Zusammenarbeit mit den beiden Rappern Kollegah und Farid Bang vorerst gestoppt. „Wir hatten den Vertrag über ein Album. Jetzt lassen wir die Aktivitäten ruhen, um die Haltung beider Parteien zu besprechen“, sagte Vorstandschef Hartwig Masuch am Donnerstag der F.A.Z. „Wir entschuldigen uns bei den Menschen, die sich verletzt fühlen.“ Das Bertelsmann-Tochterunternehmen BMG hatte in Kooperation mit zwei Musiklabels das umstrittene Album „Jung Brutal Gutaussehend 3“ der beiden Künstler veröffentlicht. Es enthält auf einer Bonus-Disc einen Song mit der Textzeile „Mein Körper (ist) definierter als von Auschwitz-Insassen“. Politiker, Künstler und Vertreter jüdischer Institutionen hatten das als antisemitisch eingestuft.
Dass die beiden den Musikpreis Echo bekommen haben, sorgte für einen Eklat. Gegen den Vorwurf des Antisemitismus nahm Masuch die beiden ausdrücklich in Schutz. „Ich finde diese Zeilen auch geschmacklos“, sagte er. „Meine Mitarbeiter und ich stehen mit den Künstlern in Kontakt, und die distanzieren sich klar von jeder Form von Antisemitismus. Das tun wir auch.“
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