„Der Preis, den wir zahlen müssen“
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Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann: „Eine Fusion mit ProSieben Sat.1 steht nicht auf der Agenda.“ Bild: Stefan Finger
Thomas Rabe spricht über die Sanktionen gegen Russland, die Stabilität seines Konzerns und wie er ihn zum nationalen Medienchampion machen will.
Herr Rabe, der Krieg in der Ukraine hat erhebliche Folge für die Wirtschaft. Ist auch Bertelsmann betroffen?
Wir sind alle betroffen und erschüttert angesichts des menschlichen Leids, das der Krieg in der Ukraine auslöst. In der Ukraine selbst ist Bertelsmann nicht aktiv. In Russland haben wir uns aus allen Mediengeschäften schon vor zehn Jahren zurückgezogen, weil wir sie nicht nach dem für uns wichtigen Grundsatz des freien Journalismus führen konnten. Dort haben wir heute über 2200 Mitarbeiter in einer Druckerei und in der Logistik-Sparte von Arvato, die einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaften. Die unmittelbaren Auswirkungen sind also gering. Mittelbar können die Auswirkungen erheblich sein, je nach Umfang und Dauer der Kriegshandlungen und der Sanktionen. So wird das Vertrauen der Verbraucher und der Wirtschaft geschwächt, es wird insbesondere durch höhere Energiepreise mehr Inflation geben, was die Kaufkraft schmälert. Das Wirtschaftswachstum wird geringer ausfallen als bisher erwartet. Trotzdem sind die Sanktionen richtig. Sie sind der Preis, den wir zahlen müssen, wenn man sieht, was auf dem Spiel steht – die Friedensordnung, Demokratie und Freiheit in Europa.
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