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Medienbranche : Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt werden teils auf Kredit verkauft

  • Aktualisiert am

Hauptsitz der Axel Springer-Gruppe in Berlin. Bild: AFP

Der Medienkonzern Axel Springer verkauft seine Regionalzeitungen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt für 920 Millionen Euro an die Funke Mediengruppe - und leiht Funke Geld für den Kauf.

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          Die Axel Springer AG verkauft ihre Regionalzeitungsgruppen „Berliner Morgenpost“ und „Hamburger Abendblatt“ sowie ihre Programm- und Frauenzeitschriften an die Funke Mediengruppe, zu der auch die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) gehört. Der Kaufpreis beträgt 920 Millionen Euro, wie Axel Springer am Donnerstag in Berlin mitteilte.

          Es sei ein entsprechender Vorvertrag geschlossen worden. Die Transaktion müsse von den Kartellbehörden genehmigt werden, womit nicht vor Ende des Jahres 2013 zu rechnen sei.

          Die Regionalzeitungen und Zeitschriften sollen mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 verkauft werden. Vom Kaufpreis werden laut Springer beim Vollzug des Geschäfts 660 Millionen Euro fällig, spätestens sei diese Summe am 30. Juni 2014 zu zahlen. Die restliche Summe von 260 Millionen Euro werde Springer der Funke Mediengruppe als ein Verkäuferdarlehen mit mehrjähriger Laufzeit gewähren. Nach Einschätzung des Portals „Meedia“ deutet dies darauf hin, dass Springer den Verkauf möglichst zügig abwickeln will.

          Die Axel Springer AG und die Funke Mediengruppe - vormals WAZ Mediengruppe - hätten zudem vereinbart, Gemeinschaftsunternehmen für Vertrieb und Vermarktung von gedruckten und digitalen Medienangeboten zu gründen.

          „Die Entscheidung, uns von einigen der traditionsreichsten Marken des Hauses zu trennen, ist uns nicht leicht gefallen“, erklärte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Axel Springer wolle den Weg zum führenden digitalen Medienunternehmen konsequent weitergehen, mit klarer Ausrichtung auf die „Bild“-und die „Welt“-Gruppe. Diese beiden Titel blieben ein „unverzichtbarer Kern des Unternehmens“. Zur Strategie gehöre der Ausbau von Online-Rubrikenmärkten und digitalen Vermarktungsplattformen.

          Funke-Geschäftsführer Thomas Ziegler erklärte, mit der Übernahme der Springer-Titel baue die Mediengruppe ein nationales Medienhaus auf. Print und Online, Regionalzeitungen und Magazine sollten die journalistische Qualität und den wirtschaftlichen Ertrag sichern.

          Neben der „Berliner Morgenpost“ und dem „Hamburger Abendblatt“ übernimmt Funke die Programm- und zwei Frauenzeitschriften von Axel Springer: „Hörzu“, „TV Digital“, „Funk Uhr“, „Bildwoche“, „TV neu“, „Bild der Frau“ und „Frau von heute“.

          Der Deutsche Journalisten-Verband  erklärte, Axel Springer sei dabei, sich von einem der renommiertesten Verlage Europas in einen Mischkonzern mit digitalem Schwerpunkt zu verwandeln.

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