Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen?
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Der Charging Bull, eine Bronzestatue im Financial District in Manhattan, New York. Bild: Helmut Fricke
Amerikas Manager-Elite gibt sich neue Prinzipien: Sie will Aktionäre nicht mehr über alles andere stellen. Ihre eigene Vergütung dagegen ist bisher kein Thema.
„Shareholder Value“ über alles: Dies galt lange Zeit als Prinzip gerade in amerikanischen Unternehmen. Gemeint ist damit, dass es das oberste Ziel des Managements ist, den Wert für die eigenen Aktionäre zu erhöhen. Genau von diesem Denken wenden sich nun aber einige der prominentesten Manager der Vereinigten Staaten ab. Der „Business Roundtable“, eine wichtige Lobby-Gruppe für die Interessen der amerikanischen Wirtschaft, zu der die Vorstandsvorsitzenden von Großkonzernen wie JP Morgan Chase, Apple, General Motors, IBM oder Boeing gehören, hat in einer symbolträchtigen Geste neue Prinzipien angekündigt. Anders als in früheren Versionen heißt es darin nicht mehr, dass Unternehmen in erster Linie dazu da sind, ihren Aktionären zu dienen. Stattdessen seien sie mehreren Interessengruppen („Stakeholder“) verpflichtet, und die Aktionäre seien nur eine davon.

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Zu den anderen gehörten Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, die Gemeinden, in denen Unternehmen ansässig sind, und auch die Umwelt. Es handelt sich bei dem Vorstoß vor allem um neue Grundsätze, allzu viele Details zu deren Umsetzung im Alltag wurden noch nicht genannt. Mit Blick auf die Mitarbeiter hieß es zum Beispiel, dass sich Unternehmen verpflichten, sie „fair“ zu entlohnen und ihnen „wichtige Zusatzleistungen“ zukommen zu lassen. Nicht thematisiert wurde dagegen die Vergütung von Managern, deren Höhe oft für Kritik sorgt.
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