„Wollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören?“
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Energieintensiv: Die Steamcracker-Anlage für die Aufspaltung von Rohbenzin auf dem BASF-Werksgelände in Ludwigshafen ist so groß wie 13 Fußballfelder. Bild: BASF SE
Der Chemiekonzern BASF ist einer der größten Energieverbraucher Deutschlands. Vorstandschef Martin Brudermüller hält einen Import-Boykott gegen russisches Erdgas für unverantwortlich. Viele Deutsche unterschätzten die Risiken.
Herr Brudermüller, BASF ist einer der größten Einkäufer und Verbraucher von Energie in Deutschland. Ist es zu rechtfertigen, dass wir mit unseren Öl- und Gasimporten aus Russland weiter Putins Krieg finanzieren?
Die furchtbaren Nachrichten und Bilder aus der Ukraine gehen auch mir unter die Haut. Ich hoffe, dass die Sanktionen wirken und der Krieg so bald wie möglich beendet wird. Dennoch ist es eine Tatsache, dass die russischen Gaslieferungen bisher die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie sind. Jetzt müssen wir russisches Gas mit Hochdruck ersetzen. Dabei müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass zum Beispiel Flüssiggaslieferungen aus den USA zu deutlich höheren Energiepreisen führen werden und nicht auf Knopfdruck umgesetzt werden können – eine Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Industrie.
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