Banken : UBS wird fündig bei der Dresdner Bank
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Der führende Vermögensverwalter der Welt, die Schweizer Großbank UBS AG in Zürich, baut das Geschäft mit reichen Kunden weiter aus.Die UBS erwirbt von der Dresdner Bank das Privatkundengeschäft in Lateinamerika.
Der führende Vermögensverwalter der Welt, die Schweizer Großbank UBS AG in Zürich, baut das Geschäft mit reichen Kunden weiter aus. Wenige Wochen nach der Übernahme der Sauerborn Trust AG in Bad Homburg wurde ein weiteres Geschäft in Deutschland akquiriert. Die UBS erwirbt von der Dresdner Bank das Privatkundengeschäft in Lateinamerika. Damit übernimmt man einen Vermögensbestand von 4,8 Milliarden Euro. Die Dresdner Bank hat traditionell gute Beziehungen zu Deutschen, die nach Lateinamerika ausgewandert sind. UBS Wealth Management verwaltet schon jetzt für Privatkunden in der Schweiz und im Ausland 910 Milliarden Euro. Zählt man das Geschäft mit institutionellen Kunden hinzu, sind es gar 1470 Milliarden Euro. Zum Kaufpreis wollte man - wie in diesem diskreten Geschäft üblich - keine Angaben machen, doch liegt dieser meist zwischen 1 und 3 Prozent der Vermögen, was somit einem Preis von rund 150 Millionen Euro entspräche.
Die Schweizer übernehmen von der Dresdner Bank Lateinamerika (DBLA) in Hamburg nur die Vermögensverwaltung, nicht aber das institutionelle Broker-Geschäft in Miami. Die 137 Mitarbeiter werden in den Geschäftsbereich Wealth Management International der UBS integriert. Die Bank rechnet damit, daß nach der behördlichen Prüfung die Transaktion voraussichtlich im zweiten Quartal 2005 abgeschlossen werden kann.
Die UBS macht zur Zeit viele Akquisitionen im Private Banking, doch handelt es sich meist um kleine oder mittelgroße Einheiten, die sich leicht integrieren lassen. Zum ersten Mal seit langem wurde nun bei Kunden außerhalb Europas zugegriffen, nachdem man in den vergangenen Jahren vor allem das lokale Geschäft (on-shore) in den mitteleuropäischen Kernmärkten ausgebaut hatte. So wurde vor der Sauerborn Trust ( Vermögen von 6 Milliarden Euro ) von American Express in Luxemburg ein Vermögensverwalter gekauft, davor in England (Laing & Cruickshank) sowie in Frankreich (Lloyds Bank SA). In Deutschland erwarb man 2003 das Privatkundengeschäft von Merrill Lynch. Auch in Asien legt die UBS stark zu in der Vermögensverwaltung, doch hier kann man nur intern wachsen. (km.)