Arbeitsmarkt Banken : Ende des Stellenabbaus in Sicht
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Die deutschen Kredithäuser haben in den vergangenen Jahren tausende Stellen abgebaut. Doch es gibt Grund zur Hoffnung: Der Arbeitsmarkt für Banker zieht endlich an.
Die wilden Jahre sind für die Investmentbanker nicht zurückgekehrt. Zwar suchten die großen internationalen Bankhäuser bis zum Beginn der Finanzmarktkrise vor zwei Monaten händeringend nach Mitarbeitern. Aber die Investmentbanker wurden nur selten mit zweijährigen Garantiegehältern oder ähnlich überbordenden Geldpaketen gelockt. Dank dieser Zurückhaltung ist der Arbeitsmarkt für Investmentbanker trotz Kreditkrise intakt - auch wenn in der Zeit vor dem Jahresende traditionell etwas Ruhe einkehrt.
„Für die nächsten zwei bis drei Jahre bin ich optimistisch“, sagt Andreas Halin, Managing Partner der Personalberatung Whitehead Mann. Besonders Mitarbeiter der untersten Ebenen (“Juniors“) mit zwei bis sechs Jahren Erfahrung in der Unternehmensfinanzierung seien begehrt und würden auch von Unternehmensberatungen oder Konzernen abgeworben. Erfahrenere Banker, die eigene Kunden mitbringen, seien ebenfalls gefragt.
Im Filialgeschäft wird eingestellt
Insgesamt sieht der Arbeitsmarkt in der Bankbranche nicht allzu rosig aus. Im Jahr 2006 ist die Zahl der im deutschen Kreditgewerbe beschäftigten Personen nochmals um 1,5 Prozent auf 681.300 Personen geschrumpft. Doch in vielen Bereichen wird seit einiger Zeit neu eingestellt. Besonders die in den Vorjahren für ihren Stellenabbau vielgescholtenen Großbanken stocken wieder auf. Schon im vergangenen Jahr haben beispielsweise die drei Frankfurter Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank und Dresdner Bank die Belegschaft um 7200 Stellen erweitert. Besonders im Filialgeschäft wird eingestellt, seitdem die Großbanken ihr Herz für die Privatkunden wiederentdeckt haben. Beispielsweise hat die Commerzbank für dieses Jahr 500 Neueinstellungen im Vertrieb angekündigt.
Verkaufstalente mit Finanzwissen sind daher sehr gefragt in der Branche. Auch ist eine Anstellung in der Filiale kein Karrierehindernis mehr: Die Bezahlung ist interessant, und der Wechsel in die Zentralen der Banken steht offen.