Zoff um Werbe-Verbotsplan
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Ich esse was, was ich sehe: Wo es gesetzliche Beschränkungen für Kindermarketing gibt, sinkt der Konsum von sogenanntem Junkfood. Bild: Picture Alliance
Die Ampelregierung will Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, verbieten – zum Unmut der Verbände. Die WHO dagegen lobt den Plan. Die Meinungen gehen auseinander.
Macht Werbung für ungesunde Lebensmittel die Kinder dick? Um diese Frage schwelt in Deutschland seit Jahren Streit. Verbraucherschutzorganisationen und Werbewirtschaft überziehen sich gegenseitig mit immer heftigeren Vorwürfen: Die Wirtschaft versage in ihrer Selbstkontrolle, findet die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Diese verbreite Fake News, meint der Werbeverband ZAW.
Die neue Ampelregierung scheint in diesem Streit nun zum Richter zu werden – und sich größtenteils aufseiten der Verbraucherschützer zu stellen. Denn im Koalitionsvertrag findet sich der Satz: „An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt darf es in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben.“ Das klingt sehr nach einem Verbot, das die Verbraucherschützer lange gefordert haben. Die Werbewirtschaft hat erst in diesem Jahr weitere Zugeständnisse gemacht und strengere Vorgaben für Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet, eingeführt. Diese Vorgaben werden im Werbekodex festgehalten, dessen Einhaltung der Werberat kontrolliert, eine mit Managern aus der Branche besetzte Selbstkontrollinstitution.
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