Die schwierige Suche nach einem Heilmittel
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Kein Multimilliardengeschäft: Roche – hier die Zentrale in Basel – war mit seiner Alzheimerarznei nicht erfolgreich. Bild: AFP
Gegen die „Krankheit des Vergessens“ gibt es kein Mittel, das wirklich hilft. Trotz vielfältiger Enttäuschungen, zuletzt für Roche, wird weiter umfangreich geforscht.
Die Tendenz ist klar: Die Zahlen steigen und steigen. Rund 55 Millionen Menschen rund um die Welt sind schon heute von einer Demenz betroffen. Alle 3,2 Sekunden soll jemand neu erkranken, haben Experten ausgerechnet. Alzheimer’s Disease International (ADI), eine Dachorganisation von mehr als 100 Alzheimer-Verbänden, erwartet, dass sich die Zahl der Betroffenen alle zwanzig Jahre in etwa verdoppelt. 2030 wären es demnach 78 Millionen und 2050 139 Millionen, die unter der Krankheit des Vergessens leiden. Das hat nicht nur individuelle Konsequenzen, sondern auch gravierende gesamtökonomische. Schätzungen zufolge werden sich die jährlichen Kosten durch Demenz im Jahr 2030 auf 2,8 Billionen Dollar belaufen.
Alzheimer ist die mit Abstand häufigste Demenzform. „Grund genug also, in Forschung zu investieren“, konstatiert die Onlineplattform „Pharma Fakten“, hinter der Branchenvertreter wie Astra-Zeneca, Boehringer Ingelheim, GlaxoSmithKline, Novartis und Pfizer stehen. Tatsächlich sind die Bemühungen seit Jahren erheblich. Im vergangenen Jahr befanden sich mehr als 600 Wirkstoffkandidaten gegen verschiedene Hirn- und Nervenkrankheiten in klinischer Entwicklung. Der mit Abstand größte Anteil – 127 Substanzen – entfiel auf Alzheimer, gefolgt von Parkinson mit weniger als 100 Stoffen.
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