Jetzt noch schnell Riester abschließen?
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Für den Lebensabend vorsorgen: Zwanzig Jahre nach ihrem Start ist die Riester-Rente so umstritten wie selten zuvor. Bild: Picture-Alliance
Der Rechnungszins sinkt: Spätestens vom kommenden Jahr an dürfte sich die geförderte Altersvorsorge radikal ändern. Was man schon jetzt wissen sollte.
Wie es aussieht, wird es zum 20. Jubiläum der Riester-Rente im nächsten Jahr keine große Feier geben. Zumindest die Verträge, denen eine private Rentenversicherung zugrunde liegt, können dann kaum noch profitabel angeboten werden. Das liegt daran, dass das Bundesfinanzministerium dem Vorschlag von Versicherungsmathematikern zugestimmt hat, den Höchstrechnungszins zum Jahreswechsel von 0,9 auf 0,25 Prozent zu senken. Mit diesem Zinssatz dürfen Versicherer maximal ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden abzinsen. Für Fondsgesellschaften und Bausparkassen gilt er zwar nicht, aber zwei Drittel der Riester-Verträge sind Versicherungen.
Wie so oft in der Vergangenheit, wenn der Rechnungszins gesenkt werden soll, stellt sich für Kunden die Frage, ob sich ein Abschluss vorher noch lohnen könnte. Denn danach dürften sich die Konditionen verschlechtern. In diesem Jahr kommt aber noch etwas anderes hinzu. Beziehen die Lebensversicherer ihre Kosten ein, können sie mit dem künftigen Rechnungszins und einer Bruttobeitragsgarantie eigentlich nicht mehr profitabel anbieten. Es ist davon auszugehen, dass sich der ohnehin schon zu beobachtende Rückzug der Anbieter beschleunigen wird und allenfalls noch ein kleiner Teil der Branche Riester die Treue halten wird. Auf die Bestandsverträge seit 2002 hat das keine Auswirkungen.
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