Die Karriere mutwillig „zerstört“
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„Missstände“ in einer süddeutschen Verkaufsregion: Was müssen sich die Verantwortlichen der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG in Unterföhring vorwerfen lassen? Bild: dpa
Mauscheleien und Mobbing: Ein Allianz-Mitarbeiter im Vertrieb erhebt schwere Vorwürfe gegen den Konzern. Der Prozess trifft auch Vertriebsvorstände.
Gerne gibt sich die Allianz als Vorzeigekonzern, in dem der verantwortungsvolle Umgang gerade auch mit den eigenen Mitarbeitern großgeschrieben wird. „Wir begegnen uns mit Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Wir schaffen Bedingungen für einen Arbeitsplatz, an dem Freude und Anerkennung im Vordergrund stehen“, heißt es in hehren Worten auf der Internetseite des Versicherungskonzerns. Ebenso habe die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und internen Compliance-Regeln höchste Priorität. Verstöße müssten frühzeitig erkannt werden, um Gegenmaßnahmen einzuleiten und mögliche Schäden für Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner und das Unternehmen abzuwenden.
Dass die Allianz es mit diesen Vorsätzen nicht immer so genau nimmt, ist der Verdacht, den ein Rechtsstreit nun nahelegt. Ein Angestellter im Außendienst hat die Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Allianz SE, verklagt. Über das Vertreternetz der Sparte werden die Versicherungsprodukte an Kunden verkauft. Die F.A.Z. hat Kenntnis von der Klageschrift und den Beweismitteln, von internen Mails sowie Briefen. Besondere Brisanz erhält der Fall, weil Vorstände der Vertriebs-AG in der Unterföhringer Zentrale betroffen sind. Zur Verwicklung der Konzernführung wollte sich die Allianz nicht äußern. Das Unternehmen bestätigte aber die Klage zu „verschiedenen Themen“. Es wolle sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht im Detail äußern. Im Juli kommt es vor dem Arbeitsgericht Würzburg zur Hauptverhandlung.
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