1400 Arbeitsplätze bedroht : Handelskette Strauss in Pleitegefahr
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Existenzbedroht: die Düsseldorfer Modekette Strauss Bild: dpa
Die Düsseldorfer Handelsgruppe Strauss kämpft ums Überleben. Sie bat das Amtsgericht um eine letzte Chance, hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung erfahren.
Die seit Jahren in einer Krise steckende Handelsgruppe Strauss Innovation ist in eine akute Schieflage geraten. Das Unternehmen hat beim Amtsgericht in Düsseldorf ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt.
Betroffen sind davon rund 1400 Mitarbeiter - sowohl in der Zentrale im rheinischen Langenfeld, als auch in der Logistik und in den 96 Filialen. Das Management unter Leitung der Britin Paula Minowa erhofft sich dadurch Chancen auf einen Neuanfang.
Von einem Finanzinvestor zum nächsten
Die Handelskette, die neben Textilien vor allem saisonale Dekorationsartikel und Kleinmöbel für Haus und Garten sowie Heimtextilien anbietet, hatte zuletzt – wie viele andere Einzelhändler auch – unter dem ungünstigen Wetter zu leiden. Hohe Preisabschriften und ständige Rabattaktionen zum Abverkauf der Saisonware sollen zuletzt zu empfindlichen Verlusten geführt haben.
Das im Jahr 1902 in Düsseldorf als Geschäft für Kurz-, Weiß- und Wollwaren gegründete Unternehmen hat eine recht wechselvolle Geschichte. Nach gewaltigen Umsatzeinbrüchen zog die frühere Inhaberfamilie Geringhoff im Jahr 2008 die Reißleine und verkaufte das schwerpunktmäßig in Nordrhein-Westfalen vertretene Unternehmen mehrheitlich an den schwedischen Finanzinvestor EQT der Familie Wallenberg.
Im Jahr 2010 ging die zu diesem Zeitpunkt angeblich wieder profitable Gruppe an den amerikanischen Finanzinvestor Sun Capital. Die aktuellsten Umsatzangaben stammen aus dem Jahr 2010. Damals soll Strauss knapp 170 Millionen Euro umgesetzt haben.