
Unternehmen : Frauen ohne Quote
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Die Wirtschaft in Europa braucht mehr Frauen, aber die Unternehmen brauchen keine gesetzlichen Vorschriften. Die männlichen Mitarbeiter müssen vielmehr endlich verstehen, dass es in ihrem Eigeninteresse liegt, über Möglichkeiten zur Heimarbeit, eigene Kindertagesstätten und vieles mehr ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter in Führungspositionen zu erreichen.
Die Wirtschaft in Europa braucht mehr Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten. Aber die Unternehmen brauchen keine gesetzlichen Vorschriften, um dieses Ziel zu erreichen. Natürlich ist es schlecht, dass in den größten börsennotierten Konzernen Europas nur jedes zehnte Vorstandsmitglied weiblich ist.
Ein Armutszeugnis ist es auch, dass in Deutschland lediglich 13 Prozent der Aufsichtsräte in Dax-Unternehmen Frauen sind. Dass die Wirtschaft nicht genug tut, um die Karrieren von Frauen zu fördern, zeigt sich auch daran, dass der Frauenanteil unter den Führungskräften knapp unterhalb von 30 Prozent stagniert, obwohl die Hälfte der Angestellten weiblich ist.
Eine Quote, zumal in der rigiden Form wie sie nun von der zuständigen EU-Kommissarin vorgeschlagen wird, ist gleichwohl schädlich: Die Unternehmen und ihre männlichen Mitarbeiter müssen vielmehr endlich verstehen, dass es in ihrem Eigeninteresse liegt, über Möglichkeiten zur Heimarbeit, eigene Kindertagesstätten und vieles mehr ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter in Führungspositionen zu erreichen. Dazu brauchen sie ein neues Rollenverständnis nicht nur der Männer - auch der Frauen selbst.
