
Brüchiger Agrarfrieden
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Schweine sind oftmals dicht gedrängt im Stall Bild: dpa
Solange die EU-Agrarsubventionen mehr Masse als Klasse honorieren, wird die Finanzierung einer nachhaltigeren Landwirtschaft zuvorderst Sache der Verbraucher sein. Für Geringverdiener bleibt der Umstieg aber schwer.
So viel Harmonie wie in den vergangenen Wochen war selten zwischen Landwirten und Politik. Im Herbst vor zwei Jahren blockierten noch Tausende Bauern mit ihren Traktoren das Berliner Regierungsviertel, um abwechselnd auf die große Koalition, den Handel und die Verbraucher zu schimpfen. Doch die Zukunftskommission Landwirtschaft, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) damals einsetzte, hat die Wogen geglättet. Das gemeinsam von Bauern, Umwelt- und Verbraucherschützern erarbeitete Leitbild steht. Klimaschonend und tierfreundlich soll die Landwirtschaft sein und sich wirtschaftlich lohnen.
So erfreulich die neue Einigkeit ist – gelungen ist der Agrarfrieden nur, weil die Kommission sich selbst einen Blankoscheck ausgestellt hat. Zwischen 7 und 11 Milliarden Euro sind ihrer Einschätzung nach nötig, um die gestiegenen Ansprüche an die Nutztierhaltung, den Ausbau der Bio-Landwirtschaft und mehr Lebensräume für Insekten zu finanzieren. Nicht einmalig, wohlgemerkt, sondern Jahr für Jahr. Bleibt die Frage, wer das alles bezahlen soll.
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