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Mixed Martial Arts : Vier Milliarden für die Maschendraht-Kämpfer

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Kämpfen im Käfig: Anders als beim Wrestling und anderen Stunt-Sportarten wird beim Ultimate Fighting nicht geschauspielert. Bild: AFP

Ultimate-Fighting ist eine der umstrittensten Sportarten. Kritisiert wird vor allem die rohe Gewalt. Nun wechselt die Kampfsportserie den Besitzer.

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          Für eine Rekordsumme haben die amerikanische Künstleragentur William Morris Endeavor (WME) und das Sportmarketingunternehmen IMG den Anbieter der erfolgreichsten Kampfsport-Veranstaltung übernommen. Die vor allem in den Vereinigten Staaten sehr populäre, aber auch wegen ihrer Brutalität nicht unumstrittene Ultimate Fighting Championship (UFC) wechselt für rund 4 Milliarden Dollar den Besitzer.

          Es ist die bisher größte Übernahme in der Sportunterhaltungsbranche. Beteiligt am Kauf sind neben der Unternehmensgruppe mit WME und IMG die Kapitalbeteiligungsgesellschaften Silver Lake sowie KKR.

          Das Geschäft ihres Lebens machen die Brüder Lorenzo und Frank Fertitta. Die Erben eines Casino-Imperiums aus Las Vegas erwarben vor 15 Jahren die damals am Existenzminimum darbende UFC-Serie für kolportierte zwei Millionen Dollar, investierten einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag und setzten mit Erfolg auf die Expansion des Sportformats durch eine geschickte Inszenierung im Bezahlfernsehen beim TV-Giganten Fox.

          Ultimate Fighting ist mehr als umstritten

          Zur Strategie gehörte auch die internationale Verbreitung bis nach Asien. Im vergangenen Jahr setzte die Serie rund 600 Millionen um. Wie das Management mitteilte, solle nun nach der Übernahme das Wachstum mit den neuen Möglichkeiten vor allem in globaler Hinsicht weiter vorangetrieben werden. Hierbei dürfte das Sportmarketing-Schwergewicht IMG eine wichtige Rolle spielen. Anfang September wird in Hamburg eine UFC-Veranstaltung stattfinden.

          Ultimate Fighting ist umstritten – gerade in Deutschland. Im Jahr 2010 hatte die Bayerische Landeszentrale für neue Medien ein Fernsehverbot durchgesetzt. Gegner kritisieren die in den Kämpfen dargestellte rohe Gewalt und führen an, dass keine Rücksicht auf gesellschaftliche Werte wie Rücksichtnahme oder Gewaltfreiheit genommen würde. Bundesinnenminister Thomas de Maizière bezeichnete die Kämpfe als „abscheulich“. Es gab politische Vorstöße, die Veranstaltungen zu verbieten.

          Beim Ultimate Fighting treten zwei Kämpfer in einem mit Maschendrahtzaun eingefassten Achteck gegeneinander an. Die Athleten zeigen Techniken verschiedener Kampfsportarten (Mixed Martial Arts). Im Gegensatz zum Wrestling handelt es sich beim Ultimate Fighting nicht um Schauspielerei oder eine Stunt-Show.

          Anfang vergangenen Jahres hob das Verwaltungsgericht München allerdings das Übertragungsverbot von Ultimate-Fighting-Formaten im Fernsehen auf. Hierzulande hält ProSiebenSat1 die Rechte an der UFC-Serie.

          Über einen Abrufdienst (Video-on-Demand) bei „Ran Fighting“ können Kunden dabei sein. Wer bucht, muss allerdings seine Volljährigkeit nachweisen. In den Vereinigten Staaten nimmt die UFC dem klassischen Boxen immer mehr Zuschauer weg.

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