Der wahre Grund der Kaufhaus-Krise
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Die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in der Innenstadt von Magdeburg. Bild: dpa
Nicht das Internet ist schuld an der Misere von Karstadt und Kaufhof. Sondern der Wandel der Gesellschaft. Ein Nachruf.
Nicht nur beim Militär, auch in den deutschen Innenstädten bahnte sich zuletzt eine Zeitenwende an. Nein, es marschierte niemand ein, es gab keine Toten, noch nicht mal Trümmer sind bislang zu beklagen. Aber es geht doch eine Epoche zu Ende, die länger andauerte als das vom russischen Präsidenten Wladimir Putin so idealisierte Zeitalter der Sowjetunion: die Epoche der Warenhäuser. Als ein gewisser Lenin 1917 in Sankt Petersburg die Macht übernahm, standen die großen Konsumpaläste schon seit zwei Jahrzehnten, und das Ende seines Imperiums haben sie immerhin noch um drei Jahrzehnte überlebt.
Ende Oktober stellte der letzte verbliebene große Kaufhauskonzern in Deutschland, ein Gebilde mit dem Kunstnamen Galeria, den Antrag auf ein Schutzschirmverfahren, sprich: er war pleite. Das muss noch nicht das endgültige Aus aller Filialen bedeuten, wenngleich zuletzt auch der Einstieg des Onlinehändlers buero.de gescheitert ist. Aber eines steht nach dem Siechtum der zurückliegenden Jahre fest: Zum einstigen Glanz wird das Warenhaus nicht zurückfinden.
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