
Wirtschaftsstreit : Trumps rüde Gangart gegen China trifft uns
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Wegen der Attacken aus Amerika denkt Peking um und will weniger abhängig sein. Für die exportorientierten deutschen Unternehmen ist das keine gute Nachricht.
Es mag reiner Zufall sein, dass die beiden Nachrichten am selben Tag publik geworden sind. Und dennoch sind die schlechten Geschäfte des amerikanischen Chip-Herstellers Broadcom sowie die Ankündigung des chinesischen Telekom-Anbieters Huawei, womöglich schon in wenigen Monaten eine eigene Alternative zum Google-Betriebssystem Android vorzustellen, nichts weiter als die beiden Seiten der Medaille mit der Gravur „Handelskrieg“.
Es scheint sich zu bestätigen, was China-Kenner aus der deutschen Wirtschaft schon seit längerem fürchten: Dass nämlich die rüde Gangart der Amerikaner unter Präsident Donald Trump gegen die chinesische Wirtschaft im Allgemeinen und gegen das Vorzeigeunternehmen Huawei im Besonderen die Machthaber in Peking nicht nur enorm gekränkt, sondern auch zu einem radikalen Umdenken bewogen hat.
Keine strategischen Abhängigkeiten mehr von den Amerikanern, scheint die neue Maßgabe zu sein, weder bei den Chips noch bei Betriebssystemen oder anderen elementaren Produkten. China arbeitet zumindest an der teilweisen Autarkie. Und dank seines gigantischen Marktes hat es gute Chancen, diesen Alleingang erfolgreich abzuschließen.
Dass dabei nicht nur amerikanische Produkte substituiert werden, liegt auf der Hand. Für die vielen exportorientierten deutschen Unternehmen ist das keine gute Botschaft.