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Trotz Pandemie : Chinas Wirtschaft wächst im Corona-Jahr 2020 um 2,3 Prozent

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Chinas Wirtschaft brummt wieder: In der Nähe von Pekings Businesszentrum entstehen neue Wohnhäuser. Bild: Reuters

Als einzige große Wirtschaftsnation schaffte die Volksrepublik im Pandemie-Jahr ein Wachstum. Der Exportweltmeister profitiert dabei von der Nachfrage nach Produkten, die gerade in Corona-Zeiten besonders gefragt sind.

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          Die chinesische Wirtschaft ist 2020 wegen der Corona-Krise so langsam gewachsen wie seit mehr als vier Jahrzehnten nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 2,3 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. 2019 hatte es noch zu einem Plus von 6,1 Prozent gereicht. Allerdings ist die Volksrepublik damit die einzige große Wirtschaftsnation weltweit, die im vergangenen Jahr ein Wachstum geschafft hat. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft ist um 5,0 Prozent eingebrochen.

          Zuletzt hatte sich die Konjunkturerholung in der nach den Vereinigten Staaten zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt belebt: Im vierten Quartal 2020 schaffte China ein Wachstum von 6,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum, nachdem es im Sommerquartal noch 4,9 Prozent waren. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier nur ein Plus von 6,1 Prozent erwartet.

          Der Exportweltmeister profitiert derzeit von einer steigenden Nachfrage nach seinen Produkten. Das Land stellt viele Güter her, die in der Corona-Pandemie weltweit gefragt sind – etwa Medizinausrüstung wie Masken oder Laptops und Bildschirme für das Home Office. Auch die Binnennachfrage hat sich erholt, wozu die Regierung mit Konjunkturprogrammen beitrug.

          „Noch viel Potential für Konsum“

          In diesem Jahr dürfte sich der Aufschwung erheblich verstärken: Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt China ein kräftiges Wachstum von 7,9 Prozent voraus. „Wir denken, dass die Aussichten für die nahe Zukunft gut bleiben“, sagte Ökonom Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. „Wir sehen noch viel Potential für den Konsum, da die Haushalte ihre im vergangenen Jahr angehäuften Ersparnisse abbauen werden.“

          Die Sorge vor einem Wiederaufflammen der Pandemie im Land hat zugenommen, nachdem kürzlich der stärkste Anstieg der Neuinfektionen an einem Tag seit mehr als zehn Monaten registriert wurde. Die Folgen für die Wirtschaft seien jedoch kontrollierbar, sagte der Chef des Statistikbüros, Ning Jizhe. Allerdings könne in einigen Regionen der Konsum unter den neuen Restriktionen leiden. Die Behörden haben im Januar mehr als 28 Millionen Menschen unter häusliche Quarantäne gestellt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. China habe die Erfahrung und die Fähigkeit, das Virus zu kontrollieren, sagte Ning.

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