
Bloß nicht aufs schnelle Geld setzen
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Menschen sonnen sich am Strand von El Arenal. Bild: dpa
Spanien und Portugal brauchen eine gute Sommersaison, damit der wirtschaftliche Neustart gelingt. Doch Massentourismus ist kein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell. Beide Länder müssen sich modernisieren.
Das neue Jahr konnte nicht schlimmer beginnen. Portugal gehörte bei den Corona-Infektionen zur Weltspitze. Eigentlich wollte das Land mit der EU-Ratspräsidentschaft Akzente setzen. Stattdessen ging es wochenlang in einen harten Lockdown. Sogar die Bundeswehr kam zur Hilfe. Die Portugiesen waren sehr diszipliniert. Jetzt nimmt ihr Land mit seinen niedrigen Corona-Zahlen einen neuen Spitzenplatz ein, der die Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung wachsen lässt: Als einziges europäisches Urlaubsland steht es auf der britischen „grünen Liste“: Heimkehrer aus Portugal müssen zu Hause nicht mehr in Quarantäne. Spanien und Italien stehen weiter auf der „roten Liste“.
Die schnelle Rückkehr der Touristen ist überlebenswichtig für die Iberische Halbinsel. Dafür müssen die Briten bald wieder nach Spanien kommen. Wie in Portugal stellen sie in beiden Ländern traditionell die größte Gruppe unter den Urlaubern. Die beiden südeuropäischen Staaten brauchen eine erfolgreiche Sommersaison, damit der wirtschaftliche Kickstart gelingt. Besonders Spanien, das die Pandemie härter getroffen hat als den Rest der EU, muss so schnell wie möglich auf die Beine kommen. Aber die Urlauber sind Segen und Fluch zugleich, denn die beiden Volkswirtschaften sind viel zu sehr von ihnen abhängig. Deshalb steht die Zuversicht nur unter Vorbehalt: Die Impfkampagne muss zügig weitergehen, das digitale Reisezertifikat bald fertig sein, und es dürfen keine gefährlichen Mutanten auftauchen.
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