Preisentwicklung : Teure Energie hält Inflationsrate hoch
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In den Supermärkten kostete vor allem Obst und Gemüse mehr. Bild: dapd
Die Inflationsrate in Deutschland verharrt auf hohem Niveau: Im Oktober stiegen die Preise um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Benzin, Heizöl, aber auch Lebensmittel, vor allem Obst, verteuerten sich.
Die Inflationsrate in Deutschland verharrt auf hohem Niveau: Wie im September stiegen die Preise auch im Oktober um 2,0 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Die Inflationsrate lag damit in beiden Monaten genau bei der kritischen Marke, bis zu der die Europäische Zentralbank Preisstabilität gewährleistet sieht.
Grund für den Preisauftrieb im Oktober waren, wie in den Vormonaten auch, vor allem gestiegene Kosten für Energie. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich Benzin und Diesel. Sie kosteten 5,4 Prozent mehr als im Oktober 2011. Sie waren im vergangenen Monat um 5,5 Prozent höher als im Oktober 2011. Auch Heizöl war mit 11,3 Prozent deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Auch die Preise für Gas und Strom zogen binnen eines Jahres an. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflation laut Statistik im Oktober bei 1,6 Prozent gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Oktober 2011 um 3,3 Prozent an. Deutlich teurer wurden laut Statistik Obst und Gemüse, aber auch Fisch und Fleisch sowie Brot und Süßwaren. Günstiger waren hingegen Molkereiprodukte.
Wirtschaftsweise: Keine Gefahr für starken Preisauftrieb
Die fünf Wirtschaftsweisen sehen derzeit keine Gefahr für einen Preisanstieg auf breiter Front. „Die Inflationsrate weist eine stabile Entwicklung auf“, schrieben sie in ihrem Jahresgutachten für die Bundesregierung. „2012 und 2013 erhöhen sich die Verbraucherpreise voraussichtlich um jeweils 2,0 Prozent.“ Ohne die Strompreiserhöhungen wegen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes würde die Teuerungsrate im kommenden Jahr sogar nur bei 1,8 Prozent liegen.
Die Europäische Kommission hatte am Mittwoch eine Prognose veröffentlicht, wonach die Geldentwertung im Euro-Raum in diesem Jahr durchschnittlich 2,5 Prozent, und 1,8 Prozent im Jahr 2013 betragen wird.