Zentrum der Welt? Im Moment für viele Investoren Amerika Bild: Jörg Modrow/Laif
Als wäre das wirtschaftspolitische Umfeld nicht schon rau genug, bereitet die Subventionsoffensive der Vereinigten Staaten der EU weitere Kopfschmerzen. Sie dürfte auch Wirkungen auf die Dynamik in Europa haben.
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Die Tesla-Fabrik in Grünheide galt aus Sicht der deutschen Politik als Erfolgsprojekt. Nach nur etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit wurde die „Gigafactory“ im März feierlich eröffnet. Dass der amerikanische Elektroautohersteller sich ausgerechnet diesen 9000-Einwohner-Ort in Brandenburg als Standort für seine erste Fabrik in Europa ausgesucht hat, war das eine. Dass das Bauvorhaben nicht in den Mühlen der deutschen Bürokratie zermahlen wurde, war die noch größere Leistung. Echsen umsiedeln, Wald roden, Rohbau, Endabnahme: Es lief wie am Schnürchen.
Bis zum 14. September. Da kam eine Nachricht aus Amerika, die man in Berlin und Potsdam gar nicht gerne las. Tesla lege sein zweites Bauprojekt in Grünheide, eine große Batteriefabrik, auf Eis, meldete das „Wall Street Journal“. Statt in Deutschland wolle Tesla-Chef Elon Musk jetzt verstärkt in Amerika investieren. Der Grund: die Steuervorteile, mit denen der amerikanische Präsident Joe Biden lockt. Auch wenn Tesla gegenüber seinen Partnern in Deutschland dem Vernehmen nach betont hat, nur die zeitlichen Prioritäten hätten sich geändert, die Batteriefabrik komme aber, ist man in Deutschland „not amused“.
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