Zoom, Slack oder Teams können zu stark ablenken
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Die digitalen Kommunikationskanäle sind Fluch und Segen zugleich. Daher sollten Unternehmen drei Regeln für die Organisation des mobilen Arbeitens beachten, empfiehlt unser Gastautor.
Hybrides Arbeiten wird zur Normalität. Schon 2020 gaben 91 Prozent der Beschäftigten in einer Studie des Digitalverbands Bitkom an, dauerhaft hybrid oder komplett im Homeoffice arbeiten zu wollen. Diesen Wunsch setzten seither immer mehr Unternehmen in die Tat um, wodurch unsere Arbeitswelt wesentlich fluider, asynchroner und komplexer wird. Das stellt Beschäftigte wie Unternehmen vor neue Herausforderungen. Denn hybride Arbeit mag für Arbeitnehmer mehr Flexibilität und Selbstbestimmung bedeuten. Genauso kann sie jedoch zu „neuen Formen der Ausbeutung“ führen, warnt Erin Kelly, Organisationssoziologin und Gastwissenschaftlerin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). „Nämlich dann, wenn Flexibilität eine reine Intensivierung von Arbeitsbelastung bedeutet. Oder zu ständiger Erreichbarkeit, einem ständigen On-Demand wird.“ Dies ist die ernüchternde Nachricht. Die ermutigende Seite: Die hybride Arbeitswelt ist das, was wir aus ihr machen. Und so bleibt Unternehmen Gestaltungsspielraum, die Transformation zu hybridem Arbeiten ebenso produktiv wie gesund für ihre Beschäftigten zu meistern. Drei Regeln sind dafür zentral. So sollte laut der ersten Regel die Aufmerksamkeit zur neuen Währung werden. Es ist dann nicht mehr die verfügbare Zeit, die es in einer hybriden Institution primär zu organisieren gilt.
Stattdessen hängen Erfolg und Produktivität in der Welt eines konstanten, digitalen Overloads vor allem davon ab, wie gekonnt wir in der Lage sind, unsere Aufmerksamkeit auf jene Tätigkeiten zu fokussieren, die wirklichen Wert generieren. Deep Work nennt Cal Newport, amerikanischer Experte für Technologie und Arbeitskultur, solche Tätigkeiten, die Arbeiten am Konzentrations- und Kognitivitätslimit voraussetzten.
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