
Streit um Urheberrechts-Gesetze : Die Netz-Ignoranz der Politiker
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Es geht im Streit um die amerikanischen Urheberrechts-Gesetze nicht darum, ob Urheberrechte schützenswert sind. Sie sind es. Es geht darum, dass die Internet-Gesetzgebung frei von handwerklichen Fehlern bleiben muss.
Die Gesetze, die in Amerika die Urheberrechte besser schützen sollen, sind noch nicht verabschiedet. Aber sie bewegen die ganze Welt des Internet. Besonders auffällig war die Sperrung des Zugangs zur englischsprachigen Website des Onlinelexikons Wikipedia. Die Aktion hat ihre Berechtigung. So wichtig, wie das Internet geworden ist: Es darf es nicht sein, dass Gesetze zum Umgang mit dem Netz von Politikern beschlossen werden, die von dem Medium zu wenig verstehen und sich beim Verfassen der Gesetzestexte von Lobbyverbänden die Hand führen lassen, die ausschließlich Partikularinteressen vertreten.
Unpraktikabel und unverhältnismäßig
Es geht im Kampf gegen die Gesetze mit den Kürzeln „Sopa“ und „Pipa“ nicht darum, ob Urheberrechte schützenswert sind. Sie sind es. Es geht darum, dass die Internet-Gesetzgebung frei von handwerklichen Fehlern bleiben muss, die unpraktikabel und unverhältnismäßig sind. Es geht darum, dass die Politiker verstehen müssen, dass das Internet keine Spielwiese für Nerds mehr ist. Es reicht nicht, stolz iPad-Computer durch die Parlamente zu tragen, um Kompetenz zu signalisieren. Die Zahl der Wähler steigt, die ihnen diese Ignoranz nicht mehr durchgehen lässt. Auch jenseits der Anhänger der Piratenpartei.