Warum Strom in Deutschland so teuer ist
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Die Kosten für die Strombeschaffung sind in Deutschland die niedrigsten – dennoch ist der Strom hierzulande enorm teuer. Bild: dpa
Grüne Elektrizität soll die Antriebsquelle der deutschen Volkswirtschaft werden. Doch statt den Strom billiger zu machen, wird er mit immer höheren Zusatzkosten weiter belastet.
Laut Duden ist etwas paradox, wenn es einen scheinbar unauflöslichen Widerspruch enthält. Widersprüchliche Dinge gibt es in der Energiepolitik zuhauf. Doch das größte Paradoxon der Energiewende ist der Strompreis. Denn es soll zwar viel mehr klimaneutral erzeugter Strom genutzt werden – auch zum Heizen der Gebäude oder als Antriebskraft in E-Scootern, Fahrrädern, Autos, Lkw und Bahnen. Doch zugleich macht die Politik den Strom in Deutschland so teuer wie kaum sonst auf der Welt. Ökonomen beklagen, das mache die Energiewende ineffizient und stelle die im internationalen Wettbewerb stehenden Betriebe vor große Probleme.

Wirtschaftskorrespondent für Österreich, Ostmittel-, Südosteuropa und die Türkei mit Sitz in Wien.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) berichtete dieser Tage, Deutschlands Stromkunden müssten mit den Dänen die höchsten Preise in Europa zahlen. Laut Statistikamt der Europäischen Union gehören auch die Belgier zu jener Spitzengruppe, die 30 Cent je Kilowattstunde berappen muss. (Das ist ein gewichteter Durchschnittspreis, er kann je nach Tarif und Anbieter abweichen.) Am günstigsten kommen die Ungarn, Litauer und Bulgaren davon. Sie zahlen nur 10 Cent je Kilowattstunde. Berücksichtigt man die nationale Kaufkraft, sind die Strompreise in Finnland, den Niederlanden, Malta und Frankreich am niedrigsten. Auch hier steht Deutschland vorne, an zweiter Stelle hinter Portugal.
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