
Unter Preisdruck
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Der Gaszähler läuft und läuft: Es muss verhindert werden, dass sozial schwache Haushalte im Winter die Heizung abdrehen müssen. Bild: dpa
Dass mit dem Ende der Corona-Krise die Energiepreise noch oben schnellen, war zu erwarten. Mehr Europa und Eingriffe in den Markt, wie sie nun einige fordern, sind aber die falsche Antwort darauf.
Der Anstieg ist atemberaubend: Tag für Tag melden die Börsen Gas- und Strompreisrekorde. In der EU wächst die Sorge vor einem kalten Winter und frierenden Menschen. So dominiert die Krise inzwischen alle politischen Bühnen. Die Umwelt- und Finanzminister streiten darüber, das Europaparlament debattiert, und Ende Oktober soll sich der EU-Gipfel damit befassen. Dabei ist allenfalls die Wucht des Anstiegs überraschend. Dass mit dem Ende der Corona-Krise die (globale) Nachfrage und die Energiepreise nach oben schnellen, war zu erwarten.
Schnell wieder sinken werden die Preise kaum. Fachleute rechnen damit, dass das sich das Preisniveau erst 2024 auf dem Vor-Corona-Niveau einpendelt. Es zeigt sich abermals, wie recht jene hatten, die zu Beginn der Corona-Krise warnten: Es sei schwierig, die Produktion herunterzufahren, noch schwieriger aber sei es, sie später wieder hochzufahren. Insofern gleicht die Energiekrise der Krise in der Halbleiterversorgung. Diese sehr spezifischen Umstände gilt es nicht zu vergessen, wenn es nun um die Lehren aus der Krise geht.
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