„Ich bin keine Spitzenkandidatin“
- -Aktualisiert am
Margrethe Vestager hat sich als EU-Wettbewerbskommissarin profiliert. Bild: AP
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sieht sich nicht als künftige Präsidentin der EU-Kommission – und will sich auch nicht von der Unterstützung Emmanuel Macrons abhängig machen.
Sie mag die Idee wirklich nicht. Margrethe Vestager will bei der Europawahl am 26. Mai nicht die Spitzenkandidatin der liberalen Parteienfamilie sein. „Wir haben keinen Spitzenkandidaten, wir sind ein Team“, sagt die dänische EU-Wettbewerbskommissarin im Gespräch mit der F.A.Z. Vestager kann nichts daran ändern, dass sie aus dem siebenköpfigen Team der „Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa“ (Alde) herausragt. Andere Mitglieder wie der belgische Altliberale Guy Verhofstadt, die slowenische EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc oder die scheidende FDP-Generalsekretärin Nicola Beer versprühen nun einmal weniger Glanz als die dänische Pfarrerstochter. Diese hatte in ihrem jetzigen Amt einfach mehr Gelegenheit, sich zu profilieren – wahlweise als wackere Streiterin gegen mächtige Digitalkonzerne oder als Ordnungspolitikerin, die tumbe nationale Industriepolitiker in die Schranken weist.
Was bei anderen Europapolitikern die Augen leuchten lässt, treibt Vestager Falten auf die Stirn: die Idee, dass bei der Wahl ein Spitzenkandidat für die ganze EU seine Parteienfamilie repräsentiert und so eine länderübergreifende Stimmung, ja eine europäische Identität stiftet – und nebenher quasiautomatisch zum neuen EU-Kommissionspräsidenten gewählt wird. Sie befinde sich nicht in direkter Konkurrenz zu den Spitzenkandidaten Manfred Weber (CSU) und Frans Timmermans, dem niederländischen Sozialdemokraten, sagt die 51 Jahre alte Dänin.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo