
Spanische Immobilienblase : Alte Sünden werfen lange Schatten
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Es mag ein sinnvoller Schritt sein, fragwürdige Kredite aus den Bankbilanzen in Spanien auszugliedern. Aber dadurch verschwinden die Darlehen nicht. Am Ende wird irgendjemand die Verluste tragen müssen.
Der spanische Premierminister Mariano Rajoy hat sich nach seiner Wahl rund drei Monate lang unauffällig verhalten. Nunmehr will der Mann, dem selbst Nahestehende kein ausgeprägtes Kommunikationstalent bescheinigen, die Spanier auf einen harten Weg der Reformen mitnehmen. Es ist hohe Zeit, und es bleibt abzuwarten, ob Rajoy seinen Worten die notwendigen Taten folgen lassen wird.
Irgendjemand wird die Verluste tragen müssen
Es steht außer Frage, dass die Regierung viele sinnvolle Maßnahmen zur Stärkung der langfristigen Wachstumskräfte beschließen könnte. Die unerfreulichen Folgen der Immobilienkrise werden sich aber nicht einfach aus der Welt schaffen lassen. Die Ausgliederung fragwürdiger Kredite aus den Bankbilanzen mag ein sinnvoller Schritt sein, um die Banken zu entlasten. Aber durch eine solche Ausgliederung verschwinden diese Kredite nicht. Wenn aus der Abwicklung dieser Kredite Verluste entstehen sollten - und das steht zu befürchten -, wird irgendjemand diese Verluste tragen müssen.
Spanien : Die verlorene Generation?
Der spanische Staat wird sich darum ebenso wenig reißen wie die spanischen Bürger. Europa sollte sich hier auch nicht vordrängeln. Für Immobilienkrisen gilt: Alte Sünden werfen lange Schatten.