Das DIW braucht Geld
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Wie geht es euch? Am DIW messen Forscher die Stimmung im Land. Bild: AP
Das „sozio-ökonomische Panel“ ist ein Aushängeschild am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung unter Marcel Fratzscher. Doch die Vorzeige-Abteilung gerät in Geldnot. Jetzt schalten sich bekannte Wissenschaftler ein.
So prominente Namen unter einer Solidaritätsadresse sehen Deutschlands Sozialwissenschaftler nicht jeden Tag: die Soziologin Jutta Allmendinger, die das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) leitet. Der Verhaltensökonom Armin Falk, der mit seinen Experimenten zum wirtschaftlichen Verhalten Furore macht. Der Soziologe Steffen Mau, der mit „Lütten Klein“ das wissenschaftliche Psychogramm Ostdeutschlands vorgelegt hat. Der Ifo-Ökonom Andreas Peichl, der für die Wirtschaftsweisen im Gespräch ist. Insgesamt zehn namhafte Sozialforscher streiten mit einem offenen Brief für eine Abteilung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unter Präsident Marcel Fratzscher. Und zwar nicht für irgendeine. Es geht um das „sozio-ökonomische Panel“ (SOEP).
Seit fast 40 Jahren werden Jahr für Jahr Menschen in Deutschland nach allen möglichen Aspekten ihres Lebens befragt, derzeit rund 13.000 Haushalte mit rund 30.000 Menschen. Wer dabei ist, wird immer wieder befragt. So lassen sich Entwicklungen über die Zeit erkennen. Das SOEP war jahrelang die angesehenste Bevölkerungsstudie der Welt, es gilt als eine der wichtigsten Datenquellen zur sozialen Ungleichheit in Deutschland, dient jedes Jahr als Grundlage für den Glücksatlas und hat Deutschland gerade erst mit der Erkenntnis versorgt, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie auf zehn erkannte Fälle in Deutschland acht Leute kommen, bei denen die Krankheit unerkannt geblieben ist. Hunderte andere Wissenschaftler arbeiten ebenfalls mit dem SOEP. Auch die F.A.S. nutzt immer wieder Daten aus dem Panel.
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