So soll das Flüssiggas schneller nach Europa kommen
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Die Independence bei ihrer Ankunft in Klaipeda im Jahr 2014 Bild: AFP
Das russische Gas soll durch Flüssiggas ersetzt werden. Doch die Terminals dafür lassen auf sich warten. Aber es gibt eine Lösung, die andere Länder schon lange einsetzen.
Die Europäische Union und insbesondere Deutschland möchte zukünftig riesige Mengen an Flüssiggas (LNG) aus der ganzen Welt beziehen. Lieferverträge mit Qatar und den Vereinigten Staaten wurden dazu schon abgeschlossen, andere Länder werden sicherlich folgen. Dadurch soll die Abhängigkeit von Energielieferungen aus Russland reduziert werden. Doch während das russische Gas durch bestehende Pipelines fließt, muss für Flüssiggas eine ganz neue Infrastruktur an den Häfen aufgebaut werden.
Deutschland bezieht sein Flüssiggas über Häfen im belgischen Zeebrügge, im französischen Dünkirchen und im niederländischen Gate. Bei den Mengen, die zukünftig benötigt werden, wird das aber nicht ausreichen. Spezielle LNG-Terminals sind zwar hierzulande schon in Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel in Planung, lassen aber auf sich warten. Die deutsche Politik verließ sich auf Russland anstatt eine eigene Infrastruktur aufzubauen, wie es andere europäische Länder gemacht haben. Noch vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ging man davon aus, dass das Genehmigungsverfahren mindestens ein Jahr dauern dürfte, und das dann erst das Bauen losgehen könnte – viel zu lange, um schnell von Russland unabhängig zu werden.
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