Der Sputnik-Moment bleibt aus
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Forschungsarbeit am russischen Corona-Impfstoff Bild: AP
Putin will mit dem Corona-Impfstoff Werbung machen. Doch die angebliche Impfung seiner Tochter wirft Fragen auf. Und auch belastbare Daten der Entwickler fehlen bislang.
Eine schicke Website hat „Sputnik V“ schon. In vielen Sprachen, darunter Arabisch, Chinesisch und Portugiesisch, lässt sich erfahren, wie sicher und effektiv der „erste zugelassene Impfstoff gegen Covid-19“ aus Russland ist. An Superlativen herrscht kein Mangel. So wird das staatliche Moskauer Gamaleya-Zentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie, das den Impfstoff entwickelt hat, als „weltweit führende Forschungsinstitution“ bezeichnet, was aber durch nichts belegt ist.
Mit der Hochglanz-Werbung versucht Russland, bei ausländischen Kunden die Skepsis zu übertönen, die im Westen auf die Ankündigung der Zulassung von „Sputnik V“ in dieser Woche folgte. Denn das Vakzin ist offiziell nur an 76 Freiwilligen getestet worden; die für die Bewertung der Sicherheit entscheidende dritte Phase der klinischen Studien mit 2000 Teilnehmern hat gerade erst begonnen. Andere Länder sind weiter, haben ihre Impfstoffe aber noch nicht zugelassen.
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