Megachipfabrik an der Saar
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Treffen auf dem Lande: In Ensdorf zeigen Bundeskanzler Scholz, Gregg Lowe von Wolfspeed und Bundeswirtschaftsminister Habeck einen SiC-Wafer. Bild: dpa
Das US-Unternehmen Wolfspeed baut mit einem deutschen Konzern für mehr als zwei Milliarden Euro eine Halbleiterfabrik. Die Investition gilt als wegweisend für die Transformation der Industrie. Da reist sogar der Kanzler an.
Wenn der Bundeskanzler zum Fototermin lädt, sind wichtige Entscheidungen in der Regel schon gefallen. Das ist in Berlin nicht anders als in Brüssel, Buenos Aires oder in Ensdorf an der Saar. In den 6500-Seelen-Ort im Saarland hat Olaf Scholz diesen Mittwoch, kurz nach seiner Südamerika-Reise, auch noch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck mitgenommen. Die Präsenz der Regierungsspitze sollte jeden Zweifel ausräumen: was hier passiert, ist wegweisend, weit über das Saarland hinaus.
Mit Unterstützung des deutschen Autozuliefererkonzerns ZF will der US-amerikanische Halbleiterhersteller Wolfspeed eine Chipfabrik bauen. Nicht irgendwelche Chips, sondern Halbleiter der neuesten Generation, sogenannten Siliziumkarbid-Chips, wollen die Amerikaner auf einem ehemalige Kohlekraftwerks-Gelände produzieren. Mit SiC-Chips sollen strombetriebene Autos längere fahren und schneller laden. Obwohl die Technik noch jung ist, haben General Motors und Mercedes-Benz bereits langfristige Liefervereinbarungen getroffen. Im Saarland soll nun das dritte und bisher größte Werk für solche Halbleiter entstehen: zwischen 2 und 3 Milliarden Euro soll die „hochautomatisierte“ Fabrik samt Entwicklungszentrum kosten – offizielle Zahlen nannte die Beteiligten nicht - im Endausbau allerdings nur bis zu 1000 Arbeitsplätze schaffen.
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